Nadine Meyer, Bergedorfer Zeitung, Titelseite und Seite 15, 26.09.2009; Ike Moriz füllt in Afrika Konzerthallen, Der Juweliers-Sohn ist in Südafrika ein gefeierter Sänger, hat bereits sechs Alben herausgebracht.

 Nadine Meyer, Bergedorfer Zeitung, Titelseite und Seite 15, 26.09.2009

Ike Moriz füllt in Afrika Konzerthallen, Der Juweliers-Sohn ist in Südafrika ein gefeierter Sänger, hat bereits sechs Alben herausgebracht.

Foto: Meyer ( So entspannt könnte Ike Moriz (37) in Kapstadt nicht auf einem Kirchenvorplatz sitzen. Denn in Südafrika ist der Bergedorfer ein Star. Musik-, Klatschzeitungen und das Fernsehen berichten regelmässig über ihn. Auf der Strasse wird er angesprochen und muss Autogramme geben. ) 

Ob er in seiner Musiker-Laufbahn jemals den Durchbruch hatte, weiß Ike Moriz nicht. Vielleicht kann man ihn nicht vergleichen mit Stars wie Tokio Hotel oder Nena, deren Musik auf Radiosender rauf und runter läuft. Tatsache ist aber: Ike Moriz hat sechs Alben veröffentlicht, zwei weitere folgen in Kürze. Seine Lieder werden in 17 Ländern gespielt, und in Südafrika kommen um die 5000 Menschen zu seinen Konzerten.

Erlebt man den smarten, blonden, großen Mann heute, meint man, er sei für die Bühne geboren. Doch das war nicht immer so. Erst nach Bundeswehr und einem Jahr leidenschaftslosem BWL-Studium in Hamburg, begriff Ike Moriz, wo seine tatsächlichen Talente liegen. Er bewarb sich an drei Musikhochschulen und wurde überall angenommen. Er ging nach Dresden und studierte Jazz und Rock/Pop.

"Mit meiner Vorliebe für eckigen Brit-Pop war ich dort kurz nach der Wende ein Außerirdischer", erinnert sich der heute 37-Jährige. Deshalb zog es ihn nach seinem Abschluss nach London. "Meine Vorbilder waren damals David Bowie, Blur oder John Lennon. Ich wollte wissen, was sie inspiriert hat." Jobs als Kellner und Aushilfslehrer, aber auch kleine Filmrollen, zum Beispiel in "Tatsächlich Liebe" oder in englischen Serien, hielten ihn über Wasser. Doch auch mit Straßenmusik verdiente er einiges dazu. "Ich bin sogar mal mit einer Freundin durch Europa getourt. Wir haben an touristischen Plätzen gespielt und bis zu 100 Euro am Tag eingenommen", sagt Moriz, der diese Zeit als sehr lehrreich empfand. "Man erhält sehr viel unmittelbare Kritik."

Einen richtigen musikalischen Schub brachte allerdings schließlich eine einzige Begegnung - und zwar mit Steve Kent, dem Produzenten von George Michael. Aufnahmen im Tin Pan Ally Studio, in dem schon Jimmy Hendrix spielte, und Konzerte zusammen mit Session-Musikern von George Michael lieferten die ersten Erfolge. "Ich schickte auch eine CD nach Südafrika, dort leben viele Verwandte von mir und ich liebe das Land." Zur Überraschung des Sängers schnellte seine erste Single dort in den Charts auf Platz eins. Es sollte aber noch ein paar Jahre dauern, bis er 2005 England endgültig den Rücken kehrte und nach Südafrika zog. Heute lebt er in Kapstadt, spielt drei bis vier Konzerte pro Woche - von Jazz bis Indie-Pop.

Wer Ike Moriz live erleben will, kommt am Dienstag um 20 Uhr ins BeLaMi an der Holtenklinker Straße 26. Eintritt: fünf Euro. Zum 25-jährigen Jubiläum des Juweliergeschäfts seiner Eltern an der Bergedorfer Schloßstraße spielt er am heutigen Sonnabend von 16 bis 19 Uhr. Hörproben gibt's im Netz: www.ikemoriz.com oder www.myspace.com/morizike





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